Tag1
Am frühen Nachmittag des 30.07. ging es los.
Schnell noch das Auto beladen (wieviel man doch so braucht, oder zumindest meint zu brauchen). Nach  ca. 950km und 10,5h  sind wir in Calais angekommen. Obwohl wir erst für 3:10h gebucht hatten, ließ man uns eine Fähre früher nehmen. In Dover angekommen ( wir hatten bei allen Fährüberfahrten in diesem Urlaub eine ruhige See), setzten wir unsere Fahrt in Richtung Westen fort. Bei Langney fanden wir, schon ziemlich müde, einen Zeltplatz. Leider war dessen Zufahrt verschlossen und wir haben deshalb die Sitzlehnen nach hinten geklappt und erst mal ein Nickerchen gemacht.
Battle9
Hastings2

Nach dem geruhsamen 1.Tag in England müssen wir wieder ein paar km schaffen. In der Vorbereitungsphase haben wir uns allerdings ein paar Ziele gesteckt. Als nächstes fuhren wir zum long man, einen vor vielen tausend Jahren in den Kalkhügel geritzten Man mit Speeren in der Hand. Ähnliche Skulpturen (aber dann Pferde ) gibt es jede Menge in Südengland. Wir bestaunten danach die seven sisters ( Kreidefelsen bei Seaford) und gelangten dann nach Brighton, dem Seebad schlechthin.

Brighton3
Portsmouth5

Am nun mehr dritten Tag machten wir uns auf, Avebury zu erkunden. Es liegt unmittelbar in der Nähe, hat die größten, in der Antike von menschenhand erschaffenden Hügel, sowie die einschließenden Steinkreise (365m) und dazu gehörige Wälle. ! wesentlich beeindruckender als Stonehenge!

Avebury4

Da wir Norwegen - verseucht sind, dachten wir , dass die o.g. Gegend nicht zu toppen sei.. Das ist auch richtig, es gibt aber  Landstriche die duchaus konkurieren können.   Obwohl die Engländer im 17. Jahrhundert alles platt - machten (Cromwell vernichtete unter anderem 400 Klöster) gibt es jede Menge zu sehen. Von unseren Zeltplatz bei Dungarvan suchten wir das Rock of Cashel, eines der wichtigsten Klöster, auf. Man muss wissen, dass Irland das  Intelligenz - Zentrum des Mittelalters in Europa war.

Cashel7
Nach dem Zeltaufbau und einem ordentlichen Frühstück, wir hatten eine Kühltasche dabei,  fuhren wir nach Battle, dem Geburtsort Englands! Hinter den,  links gezeigten, Klostermauern schlug man 1066 die Angelsachsen und das Imperium war geboren.
Danach besuchten wir das nahe Hasting, eines der! britischen Seebäder. Im direktem Vergleich zu unseren deutschen, fehlt es unserer Meinung nach diesen vor allem an Sauberkeit und dem s.g. finish.
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Nachdem man die ( ich glaube in den 90-ger Jahren) eingestürzte Seebrücke sich selbst überlässt( auch die in Hastings  ist einsturzgefährdet), hat man ein paar hundert Meter weiter eine neue errichtet.
Wesentlich interessanter erscheint mir die nächste Station zu sein - Portsmouth.

Portsmouth ist dem geneigten Leser vielleicht als Marinebasis bekannt. Es gibt hier aber nicht nur das mehr Zeit in Anspruch nehmende Marinemuseum, sondern auch jede Menge Gegend. Leider haben wir keinen unendlichen Urlaub. Also fahren wir nach ca. 2h weiter. Da unser Ziel Irland heißt, müssen wir in Richtung Westen vorankommen. Nach einer kurzen Pause bei Stonehenge, suchen wir längere Zeit den vorher festgelegten Zeltplatz bei Devizes. Dies ist ein gut gelegener und sauberer, angelfreundlicher Campingground. 

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Um die um 14:30h gebuchte Fähre zu bekommen, ist jetzt eine forcierte Fahrweise  vonnöten. Nach  einer progressiven Durchfahrt durch Wales (die Fähre ist nach einer Wal - Kollision wieder  betriebsfähig) kommen wir in Irland an.  Leider sind die von uns ausgesuchten  Zeltplätze  voll ausgebucht. Wir fahren weiter, und finden an der genialen Küste noch ein Plätzchen, welches von den Einheimischen  vorrangig benutzt wird.

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Am 6.Tag (04.08.) wollen wir wieder ein paar km fahren. Es geht weiter westwärts über Cork mit dem Ziel Ring of Kerry. Hervorzuheben ist, dass es rund um Glengarriff eine schön anzuschauende Umgebung gibt. In der vorgelagerten Bantry - Bay lag die französische Marine um hier anzulanden und die Iren von den englischen Besatzern zu befreien. Durch windiges Wetter verloren die Franzosen 40 Schiffe und zogen wieder ab. Fährt man weiter nach Kenmare, wechselt die Landschaft von subtropischer Vegitation zu alpiner. Sehr beeindruckend! In Kenmare biegen wir schließlich auf den Ring of Kerry ein. Diese hochgelobte Küstenstraße soll wenn nicht die - dann einer der schönsten Europas sein. Mit dieser Erwartungshaltung stellt sich bald Ernüchterung ein. Wo man hinschaut sind miserable Straßen ( wie fast überall in Irland) und die Küste sieht man auch nicht oft. Bei Caherdaniel erreichten wir schließlich, den vorher im Campingführer ausgesuchten Zeltplatz. Auch dieser war wieder gut besucht. Der Platzwart zeigte uns dann aber doch noch  ein grandioses Plätzchen. So haben wir uns das vorgestellt! Lange nicht so laut wie der vorherige, Meerblick und die tagesaktuelle “Die Welt” gab es ohne Aufpreis. Am darauffolgenden Tag fuhren / liefen wir die Umgebung ab. Wir besuchten 2 Steinforts - 3,5 bis 5 tausend Jahre alte Verteidigungsanlagen und bummelten durch das Seebad Waterville. 

Caherdaniel5
Caherdaniel8
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Am darauffolgenden Tag, einem Montag, schauten wir in Limerick vorbei. Die, für irische Verhältnisse, Großstadt (86t Einwohner) wirkte wie ausgestorben. Unser Weg führte direkt zum King John´s Castle, einem im 12.Jhd. von England eingesetzten Landesfürsten. Wir bekamen einen kostenlosen Parkplatz und mussten nicht anstehen - grandios. Später erfuhren wir, dass die Iren ein Bank - Holiday begingen. Danach wollten wir das Bunratty Castle besuchen. Dieses war hoffnungslos überrannt, so dass wir weiterfuhren. Das Ziel heißt Doolin. Hier konnten wir uns, bei genialen Wetter, einen Campingground aussuchen. Man hat hier einen wunderbaren Blick auf die Cliffs und die Aran Islands. Diese Inseln soll man laut Reiseführer unbedingt besuchen - taten wir aus Zeitgründen und dem Wellengang nicht. Dafür fuhren wir tags drauf in die Burren. 

Doolin11

Das rechts abgebildete 800 Jahre alte Hochkreuz steht in der Kathedrale ( nicht viel größer als eine Dorfkirche) von Kilfenora, deren Diözese als einzige dem Papst ihren Bischof nennen darf. Das Bild darüber zeigt einen 5000 Jahre alten Dolmen, das meist fotografierteste Megalithgrab Irlands. Sollte ein geneigter Leser zukünftig diese Gebiet bereisen und schon mal in einer Höhle gewesen sein, muss er die Touristenfalle Aillwee Cave für 10€ sich nicht antun. Außer ein paar Bärenschlafplätze gibt es in der schmalen Höhle nicht viel zu sehen.

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Keel1
auf_Achill10
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Clonmacnoise5

Jetzt ist schon wieder Samstag. Auf gehts zum Hill of Tara.. Es sieht hier aus wie auf einem Golfplatz, war aber einst Sitz der irischen Hochkönige. 1843 versammelte hier der Politiker O´Connel 1Mio Zuhörer (Irland hat heute ca.4,3Mio Einwohner!). Unser nächster Stop sollte Newgrange sein, die Gangräber die 5000 Jahre alt sind . Mindestens 25 Grabhügel sind hier nachgewiesen. Nach unserem erscheinen ( gegen 13:30) wurde uns mitgeteilt, dass die Führungen für den gleichen Tag  voll ausgebucht wären. So fuhren wir halt nach Monasterboice weiter, einem Kloster aus dem frühen 5.Jhd , welches das höchste (7m) und das älteste (aus dem 10.,Jhd.) erhaltene Hochkreuz(rechts - alt, unten - hoch) für den Besucher bereitstellt. Den restlichen Tag verbrachten wir in Drogheda, einer Hafenstadt, die dem Janchen nicht wirklich gefiehl.

Staigue_Ford5
Caherdaniel13

Am Tag 8 (Sonntag der 13.08) ist das Ziel ein Campingplatz bei Limerick. Wir fuhren über Tralee nach Tarbert. Ab hier hatten wir den sehr breiten Shannon zu unserer rechten. Ca.25km vor Limerick bogen wir rechts in einen Forrest ab. Dieser war mautflichtig, für campingwillige aber kostenlos. Der bis dato feuchte Tag, der erste von insgesamt zwei, ging wieder in Sonnenschein über. Nach dem Zeltaufbau, auf dem schlecht geführten Platz, erkundeten wir die Umgebung. Auf dem Zelzplatz entdeckten wir ein zugewachsenes Ringfort und gleich anbei befand sich ein Park (mit Schloss) mit Pflanzen / Bäumen aus aller Welt (deshalb der Eintritt ).

Limerick2
Poulnabrone_Dolmen2
Kathedrale_von_Kilfenora2
Doolin1

Am Mittwoch stand nachträglich wieder eine lange Tour auf dem Programm. Es ging über Galway und Clifden (und anschließendem Verfahren) auf die Achill Island nach Keel. Hier hatten  wir, auf dem direkt am Strand liegenden Zeltplatz, erstmalig mit massivem Wind zu kämpfen. Trotz Hilfe brauchten wir ca. 1h für den Zeltaufbau. Das Glasfiber - Gestänge knackte, so dass wir dachten, es wäre der letzte Aufbau. Aber hier gibt es jede Menge Gegend! Aus unserer Sicht ist hier die aufregenste Lanschaft Irlands, schroffe Küsten, subtropisch anmutende Strände und geniale Aussicht bietende Berge.

Keam_Bay11

Nun haben wir uns am 13. Tag vorgenommen die Insel zu durchqueren . Über Newport und Westport ging es zunächst nach Clonmachoise. Das um 545 gegründete Kloster hatte mal an die 12  Holzkirchen. Die heute zu sehenden 2 ! Rundtürme und Kirchen stammen aus den 10. - 15 Jhd. Wie so oft begegnete uns auch hier wieder der Name Cromwell, der 1522 alles zerstören musste. Trotzdem ist das Kloster ein Toptip! Weiter ging es zur Ostküste Irlands. Ziel war eigentlich ein Zeltplatz bei Drogheda. Leider fanden wir weder einen Bleibe noch die Zielortschaft.. So fuhren wir weiter bis zum Zeltplatz nach Rush.

Clonmacnoise7
Monasterboice1
Monasterboice7

Nun beginnt der letzte, vollständige Tag auf der grünen Insel. Schnell noch ein paar Brötchen aus dem Supermarkt geholt, ja im katholischen Irland haben die Läden sonntags geöffnet, und auf gehts in Richtung Süden. Dublin heben wir uns für einen späteren Kurztrip auf. Unser Ziel sind die Wicklow Mountains und das dort befindliche Kloster von Glendalough.

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Das Kloster wurde im 6. Jhd. vom heiligen Kevin gegründet. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich etliche Kirchen und ein Hochkreuz aus dem 6. bzw 7. Jhd.. Nachdem wir zwischen Unter- und Obersee herumgelaufen sind und uns wieder ein  leckeres Softeis gegönnt hatten, fuhren wir weiter durch die Berge. Leider war es wohl die verkehrte Richtung. Schließlich erreichten wir dennoch Rosslare. Dort bekamen wir die benötigten Fähren für den selben Preis wie in Deutschland. Nach einer kurzen Nacht auf einen sehr guten 2* Campingplatz, schifften wir uns am nächsten Morgen (14.08.) nach GB ein.

Bei bestem Wetter konnten wir erstmals Delphine in freier Wildbahn beobachten. In Wales angekommen steckten wir mehrfach bis London im Stau fest. Auch war der anvisierte Zeltplatz nicht zu finden. Da für den nächsten Tag Windsor  auf dem Zettel stand, suchten wir dort und in deren Umgebung nach einer B&B Möglichkeit. Aber es war nichts zu bekommen. So fiel unsere Wahl schließlich auf ein Hotel. Es war die beste britische Unterbringung die ich je hatte. Und auch das Essen konnte sich sehen lassen.

Glendalough5
Tag16
Windsor7
Am nächsten Morgen gönnte ich mir ein “gutes” englisches Frühstück. Den fritierten Toast ließ ich allerdings liegen.
Wir drehten ein paar Runden durch Windsor und liefen rüber nach Eaton. In das größte bewohnte Schloss der Welt brauchten wir nicht zu gehen, denn die Queen war da. Auch gab es durch die Bombenfunde verschärfte Einlasskontrollen. Beim Ticket - Kauf  mussten alle mitgeführten Flüssigkeiten in den Müllbeutel geworfen werden (auch Duftstoffe).
 Nachfolgend ging es über Dover (haben wieder eine Fähre früher genommen) nach Calais. Wir fuhren weiter nach Belgien. Zwischen Ostend und Westend bauten wir unser Zelt ein letztes mal auf. Hier war alles sehr feucht, ein Dauercamper sagte uns, dass es hier die letzten zwei Wochen durchregnete. Heute schien hier jedenfalls die Sonne. Da alle Geschäfte geschlossen hatten (es war ein Feiertag), besuchten wir die ansässige Gaststätte. Es war teuer und mäßig. Die Leute waren aber nett. Für ganz viele Euro kauften wir noch eine Flasche Rotwein ( den teuersten den sie hatten aber auch der war mal so la la), und gingen noch mal an`s Meer. In den Dünen sind überall Bunker und die Küste ist betoniert. Am nächsten Tag durchfuhren wir nochmal  Ostend und mussten feststellen, dass wir sowas hässliches lange nicht gesehen haben. Der doch recht bekannte Badeort wurde offensichtlich in den Siebzigern / Achtzigern mit Plattenbauten total verschandelt.
Danach ging es schnurstracks in Richtung Heimat.

Empfehlungen:

     www.irishferries.com   

- bietet Fährverbindungen zwischen Frankreich - England

Frankreich - Irland

England - Irland an

 - 230€  für Frankreich - England - Irland (Landbrigde) war bester gefundener Tarif in der Hochsaison (mit PKW)

www.discoverireland.com/de

Hier bekommt man nicht nur eine Menge Informationen, sondern kann auch kostenlos Broschüren bestellen ( Camping-, Hotel- und B&B - Führer) die sonst vor Ort je 5 - 6€ kosten.

www.irish-net.de

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